Wie unterrichten die Lehrer:innen der Beat-Etage?

In der Beat-Etage wird großen Wert darauf gelegt, dass alle Kurs- und Workshop-Teilnehmer:innen möglichst effizient und fundiert das Spiel auf Djembes und Dunduns erlernen, um einen angemessenen Zugang zu der extrem reichen und langtradierten Musik zu bekommen.

Eine gute Analogie zum Erlernen der Djembe- und Dundun-Musik ist das Erlernen einer neuen Sprache. Ein:e gute:r Sprachlehrer:in zeichnet sich dadurch aus, dass er/sie seinen Sprachschüler:innen die Sprache fundiert verständlich macht und gleichzeitig mit ihnen an der Aussprache arbeitet. Es bedarf demnach eines Lehrers, der die Unterrichtssprache analytisch durchdrungen hat und sie in seine Regeln und Einzelteile zerlegen und wieder zusammenfügen kann. Wächst ein Kind mit einer Sprache auf, so hat das Kind sehr viel Zeit, um zu verstehen wie kommuniziert wird. Kommt ein Mensch aber in Kontakt mit einer Fremden Sprache und will diese effizient erlernen, bedarf es nicht nur eines einfachen Teilnehmens am Leben dort, wo die Sprache gesprochen wird. Es bedarf eines angemessenen Studiums mit entsprechend fundierten Lern- und Lehrkonzepten.

Dabei orientieren sich die Kursleiter der Beat-Etage an folgenden Punkten:

  • Spaß mit handgemachtem Rhythmus
  • Dynamisch-belebender und didaktisch wertvoller Unterrichtsstil
  • Vermittlung von fundierten Kenntnissen über die Djembe-Musik
  • kreativer Ausdruck durch Rhythmus – Einbezug innerer Haltungen beim Spielen
  • Respektvoller, reflektierter Umgang mit dem kulturellen Hintergrund der Musik
  • Gemeinschaftsbildung durch Musik – Einbezug gruppendynamischer Prozesse
  • Förderung der motorischen Rhythmus-Koordination
  • Förderung der musikalischen Gehörbildung
  • kreatives freies Musizieren mit Kindern

Ein wichtiges Element des Lern- und Lehrkonzeptes der Beat-Etage stellt die Erkenntnis dar, dass es immer mehrere Wege gibt, ein Instrument und dessen Musik zu lehren und zu lernen.

Jeder Lehrer lehrt anders und jeder Schüler lernt anders. Studien zur Lerneffizienz zeigen primär, dass die Passung des Lehr-Stiles des Lehrers und des Lern-Stiles des Studenten der einflussreichste Faktor beim Lernen sind. Deshalb ist es in der Beat-Etage möglich, bei verschiedenen Lehrern Unterricht zu nehmen. Darüber hinaus werden mehrmals im Jahr intensive Workshop-Zeiten bei Gastlehrern angeboten.

Ein guter Lehrer zeichnet sich aus Sicht der Beat-Etage dadurch aus, dass er es einerseits versteht, die individuelle Herangehensweise des Lernenden zu analysieren, um ihn dort „abzuholen“, wo er gerade steht und wie er Lerninhalte am besten aufnehmen kann. Andererseits ist es  wichtig, der lernenden Person immer wieder auch andere Betrachtungsweisen und Herangehensweisen aufzuzeigen, um insgesamt einen ganzheitlichen Zugang zu der Musik, ihren Techniken, der Struktur und dem entsprechenden „Feeling“ der Rhythmen zu ermöglichen.

Dabei spielt vor allem der Grad der Motivation eine große Rolle – und nicht das Alter, wie häufig behauptet wird! Das Gehirn ist in jedem Alter extrem veränderbar und lernfähig, wenn die betreffende Person ausreichend motiviert ist und ausreichend Anstrengung aufbringt, um die Lerninhalte zu verinnerlichen.

Für das erste Erlernen der polyrhythmischen Djembe- und Dundun-Musik ist es stellenweise vorteilhaft, die Musik zu analysieren und den Gesamtrhythmus in seine Einzelteile zu zerlegen. Dabei spielt die isolierte Betrachtung der einzelnen Instrumente, wie auch deren Spielweise in unterschiedlichen Phasen des Rhythmus’ ein wichtige Rolle (reine Melodiephasen, Variationen, Echauffement-Phasen, Signale etc.).

Das Anhören professionell gespielter Djembe-Musik als Ganzes kann einem als EinsteigerIn zwar nicht sonderlich helfen, konkret zu erlernen, die man selbst die Musik an der Trommel reproduziert, allerdings kann dabei ein Gefühl erlangt werden, welche innere Haltung später benötigt wird, um mit einem angemessenen Energieniveau die Musik zu spielen.

In den Kursen und Workshops der Beat-Etage wird großen Wert auf einen ganzheitlichen Lernansatz gelegt, der sich dadurch auszeichnet, dass eine angemessene Abwechslung zwischen den folgenden Herangehensweisen erreicht wird:

  1. induktives Lernen (vom Kleinen zum Großen = vom Schlagen der Dundun-Glocke bis hin zum Gesamtrhythmus) vs. deduktives Lernen (vom Großen zum Kleinen = vom Hören der Gesamtmelodie des Rhythmus’ bis hin zur Glocke einer Basstrommel)
  2. top down-Lernen (vom kognitiven Verständnis her zu der Übertragung auf das Spiel) vs. bottom up-Lernen (vom Einfach-Mal-Drauflos-Spielen hin zum verstandesmäßigen durchdringen des Gespielten)
  3. isoliertes Lernen (bspw. das rein motorische Lernen einer bestimmten Handabfolge) vs. ganzheitliches Lernen (Spielen und dabei alles verfolgen können, was die anderen Instrumente spielen, auf Variationen und Signale reagieren können und dabei Tanzen und Singen können)
  4. auditives Lernen (Rhythmusverständnis über das Gehör) vs. visuelles Lernen (Rhythmusverständnis über das Aufschreiben in Percussion-Noten)

Kritik an vielen Trommel-Lehrern: Dadurch, dass die meisten Trommellehrer selbst als Musiker gestartet haben und erst später „notgedrungen“ Kursleiter wurden, um sich mit der erworbenen Kunst über Wasser halten zu können, ergeben sich immer wieder katastrophale Unterrichtssituationen, in denen die Trommelschüler zwar viel spielen, aber wenig lernen. Durch eine einseitige Herangehensweise, die mangelnde Beschäftigung mit verschiedenen Lern- und Lehrkonzepten, findet man leider immer wieder qualitativ mangelhafte Unterrichtsstile. Ein guter Musiker macht noch lange keinen guten Musiklehrer aus! Dies ist nicht nur zum Leid der Menschen, die das Spiel auf Djembes und Dunduns gerne effizient lernen möchten, sondern schädigt leider langfristig auch dem Ruf des gesamten Musik-Genres.

Dadurch, dass die meisten Trommellehrer selbst als Musiker gestartet haben und erst später „notgedrungen“ Kursleiter wurden, um sich mit der erworbenen Kunst über Wasser halten zu können, ergeben sich immer wieder katastrophale Unterrichtssituationen, in denen die Trommelschüler zwar viel spielen, aber wenig lernen. Durch eine einseitige Herangehensweise, die mangelnde Beschäftigung mit verschiedenen Lern- und Lehrkonzepten, findet man leider immer wieder qualitativ mangelhafte Unterrichtsstile. Ein guter Musiker macht noch lange keinen guten Musiklehrer aus! Dies ist nicht nur zum Leid der Menschen, die das Spiel auf Djembes und Dunduns gerne effizient lernen möchten, sondern schädigt leider langfristig auch dem Ruf des gesamten Musik-Genres.

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