Was passiert, wenn der Rhythmus groovt?

Die Wirkung von groovendem Rhythmus ist für die meisten Menschen direkt psychisch und physisch spürbar. Insbesondere, wenn der Rhythmus selbst gespielt wird, entstehen schnell Gefühle von Lebensfreude, Euphorie und einer hohen Motivation, dem Groove einen kreativen Ausdruck zu verleihen – meistens durch Bewegung.

Jeder Trommelschlag ein Stück Lebensfreude!

Tatsächlich fasziniert die meisten TrommlerInnen die starke Positivität und Intensität der aktivierenden Wirkung von selbstgemachtem Rhythmus. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikarten wirkt reine Trommelmusik bei vielen Menschen wie ein Medikament für Aktivität, Euphorie und Expressivität: man lacht viel, ist voller Kraft und Konzentration, jubelt und ruft, kommuniziert über Blicke und Trommelschläge, bewegt sich und ist sehr wach im Hier und Jetzt.

Beim Trommeln entsteht schnell das empirisch gut untersuchte Flow-Erlebnis. Flow (englisch „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit (Absorption), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch.

Die Teilnehmer fühlen sich häufig ausgeglichen und wach, nachdem sie in einer Trommel-Session 100% mit Geist und Körper Rhythmus produziert haben. Das Trommeln kann als eine Art aktivierende Meditation erlebt werden. Die motorische Herausforderung und das ständige Wachsein für die Signale des Ensembleleiters benötigen die vollkommene Aufmerksamkeit, so dass für ein Grübeln über Alltagsprobleme wenig Gehirnkapazität übrig bleibt.

So kommt es, dass nach einer Trommelsession die meisten Menschen feststellen, dass sie für die Zeit des Trommeln an nichts anderes gedacht haben, als an das Trommeln selbst im Hier und Jetzt.

Über das individuelle Flow-Erlebnis hinaus entsteht durch das gemeinsame Spielen von Rhythmus in einer Gruppe eine weitere Ebene: die Resonanzebene. Resonieren die TrommlerInnen miteinander entsteht ein musikalischer Synergieeffekt. Dabei entsteht plötzlich innerhalb der Gruppe ein Verbundenheitsgefühl. Jeder Spieler kann dann direkt spüren, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Auf einmal groovt der Rhythmus und lässt alle Spieler wie von alleine zusammen Spielen.

Darüber hinaus spielt auch die sportlich-aktivierende Komponente beim Trommeln eine wichtige Rolle. Die schnellen Bewegungen und das dynamisch veränderbare Tempo beim Trommeln geben die Möglichkeit eines Workouts an der Trommel. Dabei entsteht insbesondere bei Solos nicht selten eine Art Euphorie, die enorme sportliche Energie freisetzt.

Als Fazit lässt sich sagen, dass Djembe-Musik eine Art ganzheitliche Aktivierung, Vertiefung und Verbindung darstellt. Physische, geistige und soziale Erfahrung werden ermöglicht durch rhythmisch-motorische, sportliche Herausforderung, musikalisch-kreative Inspiration und intensive Gruppenerfahrung durch rhythmische Interaktion mit den MitspielerInnen.

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